Kurze Geschichte des Projekts "Adopt Srebrenica"
Eine erste Zusammenarbeit ergab sich im Jahr 2005 im Rahmen der Verleihung des Internationalen Alexander Langer Preises an Irfanka Pašagić. Im Juli 2005, während des 10-jährigen Gedenktages des Völkermords von Srebrenica, wurde die internationale Sommerschule der Stiftung in Tuzla und Srebrenica abgehalten, an der eine große Gruppe von jungen Menschen aus Bosnien, Kroatien, Deutschland, Polen und Italien teilnahmen.
Bei dieser Gelegenheit kam vor allem Tuzlanska Amica mit der ehregeizigen und innovativen Idee auf, die internationale Aufmerksamkeit auf Srebrenica zu richten und zu verstärken; diese Idee wurde von der Alexander Langer Stiftung sofort begeistert aufgenommen und unterstützt.
Anfänglich wurde eine Gruppe internationaler Jugendlicher mit der Realisierung des Projekts beauftragt, die in erster Linie von Tuzlanska Amica und der Alexander Langer Stiftung sowie von anderen italienischen, bosnischen und europäischen Organisationen und Institutionen unterstützt wurden.
Im Dezember 2005 fand in Bozen das erste offizielle Arbeitstreffen zum Projekt statt, an dem das internationale Netzwerk teilgenommen hat, einschließlich der Gruppe Jugendlicher aus Srebrenica, die seither für das Projekt eine grundlegend wichtige Rolle eingenommen hat. Bei dieser Gelegenheit ist der Name „Adopt Srebrenica“ entstanden, zusammen mit der Idee, ein Internationales und interkulturelles Zentrum in Srebrenica aufzubauen.
Am 22. Dezember 2005 hat die Stiftung den Preis „Roma per la Pace e l’Azione Umanitaria“ erhalten, dessen Geld in das Projekt „Adopt Srebrenica“ investiert wurde.
Auf Einladung der Gemeinde Reggio Emilia wurde im Mai 2006 ein zweites Treffen zum Projekt organisiert. Die italienischen und bosnischen Projektpartner und das internationale Netzwerk haben das Projekt „Adopt Srebrenica“ verschiedenen Institutionen und Vereinen vorgestellt, die sich mit Partnerschaft, Austausch und Unterstützung von Bosnien Herzegowina beschäftigen. Die Gruppe hat auch an einem öffentlichen Treffen über „Kriegstraumata, Gerechtigkeit, Widerversöhnung“ teilgenommen und hat Marzabotto sowie der Erinnerngsstätte in Monte Sole einen Besuch abgestattet.
Anlässlich des 11. Juli 2006 hat die Stiftung eine weitere Reise nach Bosnien organisiert: Somit wurde die Teilnahme an den Gedenkfeierlichkeiten zum Völkermord von 1995 zu einer Tradition der Alexander Langer Stiftung, die auch 2007 weiter geführt wurde.
Im November 2006 hat der Verwaltungsrat der Stiftung in Absprache mit Irfanka Pašagić zwei Personen mit der Führung und Koordination des Projekts beauftragt: Gabriel Auer ist der italienische Projektkoordinator und Mirza Bašić der bosnische. In der Zwischenzeit haben sich immer wieder Mitglieder der Stiftung nach Bosnien begeben, um das Verhältnis zu Tuzlanska Amica, mit der Arbeitsgruppe in Srebrenica und mit der Stadtverwaltung von Srebrenica aufrecht zu erhalten.
Das Projekt wurde auf Einladung vom Lilliput-Netzwerk in Ferrara vorgestellt, in Pescara auf Einladung der hiesigen Gemeinde und in Bozen zusammen mit dem Buch „Al di là del caos“ von Elvira Mujčić. Mit der Gemeinde Bozen bzw. dem Historischen Archiv wurde ein weiterer Projektpartner gefunden.
Die Internationale Woche „International Cooperation for Memory“ wurde im August 2007 dank der Zusammenarbeit der zwei Koordinatoren, Tuzlanska Amica’s, der Alexander Langer Stiftung, der Gruppe der bosnischen Studenten und der qualifizierten freiwilligen Helfer aus Italien und Deutschland organisiert.