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Pressemitteilung: Alexander Langer Archiv - Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen der Alexander-Langer-Stiftung, dem Landesdenkmalamt/Südtiroler Landesarchiv und der Fondazione Museo storico del Trentino

10.6.2021

Pressemitteilung (10.6.2021)

Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen der Alexander-Langer-Stiftung, dem Landesdenkmalamt/Südtiroler Landesarchiv und der Fondazione Museo storico del Trentino

 

Am Sitz der Alexander-Langer-Stiftung in Bozen wurde am 10. Juni von deren Präsidenten Edi Rabini, von Landeskonservatorin Karin Dalla Torre und vom Präsidenten der Fondazione Museo storico del Trentino Giorgio Postal eine Kooperationsvereinbarung zur Aufwertung des Archivs und zur intensiveren Beschäftigung mit der Person Alexander Langers unterzeichnet. Dieser Akt erfolgt nach einem intensiven Vorlauf, in dem die drei Institutionen die Voraussetzungen für ein neues Augenmerk auf das Archiv definiert haben, das vor kurzem von Landeskonservatorin Dalla Torre unter Schutz gestellt wurde. „Die Anerkennung der erheblichen Bedeutung des Archivs unterstreicht dessen öffentliche Relevanz. Durch diese Vereinbarung zur Zusammenarbeit können Werk und Leben Alexander Langers vertieft und von mehr Personen erfahren werden“, so Edi Rabini.

Karin Dalla Torre legt ebenfalls den Fokus auf das Archiv als Kulturgut: „Aus Sicht des Landesdenkmalamtes ist es wichtig, dass bedeutende Archivbestände wie der von Alexander Langer von der Gesellschaft als materielles Kulturgut wahrgenommen werden, das durch die Arbeit der Forschenden der breiten Öffentlichkeit als Werkzeug der Demokratie vermittelt werden kann.“

Nach Giorgio Postal ist die Unterzeichnung dieser Vereinbarung „ein bedeutender Akt, da er die Ausrichtung der Tätigkeit der Fondazione Museo storico del Trentino hin zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen der Provinzen Trient und Bozen unterstreicht. Langers Botschaft für den Frieden, das Zusammenleben und die Öffnung zur Diversität darf als universell gelten.“  

Die Vereinbarung zielt auf das Definieren, die Ausarbeitung und Durchführung spezifischer Projekte und Initiativen in mehreren Bereichen, die das Wissen um die Person, die Gedankenwelt und Anliegen Alexander Langers erweitern sollen und die geeignet sind, eine Öffnung der Gesellschaft hin zu Integration und Diversität zu fördern. Im Detail wird beabsichtigt, nach Themenschwerpunkten ausgewählte Teile des Langer-Archivs zu digitalisieren, Texte und Beiträge zu veröffentlichen, neue Forschungen zu jenen Themen, denen Langers Einsatz im Besonderen galt (Autonomie, Umweltschutz, Lebensformen, Minderheiten und Zusammenleben), durchzuführen und sie durch Publikationen, Tagungen, Seminare, Vorträge, Ausstellungen und eigens erarbeitete AV-Medien vor allem an Schüler, Studierende und ein breites, nicht unbedingt fachlich vorgebildetes Publikum zu verbreiten.

Erste konkrete Resultate, die bereits vor der Unterschrift der Vereinbarung erzielt wurden, und den konstruktiven und kooperativen Impetus der drei Institutionen belegen, sind die Ausarbeitung einer dreiteiligen Filmdokumentation ausgehend von Langers „Zehn Punkten fürs Zusammenlebens“ durch die Fondazione Museo storico del Trentino sowie die Bereitstellung von Ressourcen zur Verzeichnung von Alexander Langers reicher und noch weitgehend unbekannter Privatkorrespondenz durch das Südtiroler Landesarchiv.

Weitere Initiativen sind für die nächsten Monate bereits geplant, in der Hoffnung, dass sie in Präsenz durchgeführt werden können. Am 9. September wird die Vereinbarung öffentlich vorgestellt und eine Einführung in das von Ingrid Facchinelli geordnete und verzeichnete Archiv Alexander Langer gegeben. Am 22. Oktober findet am Sitz der Eurac und in Zusammenarbeit mit dem dortigen Institut für vergleichende Föderalismusforschung eine Fachtagung zur vierzigsten Wiederkehr der Volkszählung von 1981 statt. Zu Alexander Langers Geburtstag am 22. Februar 2022 wird die erste einer Reihe von ihm gewidmeten lectiones abgehalten. Diese öffentlichen Vorträge sollen sich im Jahresrhythmus wiederholen und sich an den „Zehn Punkten fürs Zusammenleben“, seinem bekanntesten und meistübersetzten Text, orientieren. Dieser Text bildet gleichsam den Wesenskern eines Lebens ab, das dem Dialog, der Erfahrung verschiedener Formen von interethnischem Zusammenleben, der Überwindung von Grenzen und dem Respekt vor Herkunft und Wurzeln gewidmet war. Die erste dieser lectiones wird von Fabio Levi von der Universität Turin gehalten werden, der auch Vorsitzender des wissenschaftlichen Fachbeirats der Langer-Stiftung sowie Direktor des nach Primo Levi benannten Internationalen Studienzentrums ist.

Der regionale Charakter der Vereinbarung ist ein weiterer hervorstechender Aspekt, der die Bedeutung des Aufbaus von Synergien zwischen Trient und Bozen unterstreicht. So soll die Zusammenarbeit bei der Realisierung von Projekten gemeinsamen Interesses und von multikulturellem Geist im Sinne einer Förderung der Kultur der Autonomie verstärkt werden. Die Initiativen zur Aufwertung von Gedankenwelt und archivalischem Nachlass Alexander Langers stellen sich in diesem Zusammenhang als optimale Plattform dar, auf der die Landes-, regionale und europäische Dimension gleichermaßen Platz finden.

 

Fondazione Alexander Langer Stiftung

Landesdenkmalamt-Landesarchiv/Soprintendenza provinciale beni culturali-Archivio provinciale

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